Hintergrund
Gut geplante, effiziente und große Windparks profitieren aufgrund der folgenden Größeneffekte:
- Optimale Anströmung des Windes bei allen Windenergieanlagen ist möglich
- Erhöhung des Parkwirkungsgrades sowie dadurch bedingte erhöhte Einspeiseleistung
- Minimierung der Übertragungsverluste
- 24-Stunden-Vor-Ort-Überwachung und Steuerung
- Erhöhung des Return on Investment
Zu sagen, die Nordamerikaner sind süchtig nach Rohöl war lange Jahre mehr als nur ein Klischee. Es war vielmehr ein sündhaft teures Hobby der Amerikaner. Doch diese kostspielige Angewohnheit hat zu einem Umdenken und dadurch bedingten sprunghaften Anstieg bei Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien geführt. Im vergangenen Jahr wurden in Nordamerika rekordträchtige 71 Milliarden US-Dollar in alternative Technologien investiert. Und es werden weitere Millionen folgen.
Doch bei derart vielfältigen Investitionsmöglichkeiten - Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie, Erdwärme, Biokraftstoffe, saubere Kohle-Technologie - sind Investoren gezwungen eine genaue Bewertung vorzunehmen, welches Investment am ehesten geeignet ist, die Rolle des Erdöls in Zukunft zu übernehmen.
In den letzten Monaten und Jahren haben die großen Marktteilnehmer wie Blackstone, General Electric und T. Boone Pickens fast unbemerkt Millionen in eine einzige erneuerbare Energiequelle investiert. JP Morgan Chase hat verkündet mehr mit mehr als 1 Milliarde in Windkraft investiert zu haben.
Zusätzlich haben die Regierungen der Vereinigten Staaten, Chinas und Europas verkündet in den nächsten 5 Jahren mehr als 150 Milliarden US-Dollar in alternative Energieprojekte zu investieren.
Und ganz im Gegensatz zu Erdöl, wird es bei Wind niemals das Problem geben, dass keine Vorräte mehr da sind, die gefördert werden könnten. Nutzen wir nun die Gelegenheit und werfen eine genaueren Blick auf das Wettrennen der alternativen Energien:
And the Winner is...
Die Windkraft
Wind. Wind ist sauber (Windkraft erzeugt absolut keine Treibhausgase). Wind ist erneuerbar. Bei Wind wird es weder Angebots- noch Produktionsrückgänge geben, denn Wind ist unendlich. Wir sind uns sicher, dass in 30 Jahren niemand über die besorgniserregenden Auswirkungen der „Peak-Wind-Theorie“ diskutieren wird.
Eines ist sicher: Wir haben genügend Wind auf unserem Planeten und das weltweit. Wir müssen ihn nur nutzen. Laut einer Studie der renommierten Stanford University reichen die weltweiten Windvorkommen aus, um den siebenfachen weltweiten Bedarf an Energie zu decken. Alleine North Dakota hat so viel Windenergiepotential, um damit 25 Prozent des gesamten US-Bedarfs an Strom zu decken.
Der vielleicht aber wichtigste Punkt ist, dass das Zeitalter der Windkraft gerade erst begonnen hat:
- - Vom 2000 bis zum 2007 verfünffachte sich die Größe der Windenergiebranche weltweit.
- Im vergangenen Rekordjahr betrugen die weltweiten Investitionen in Windkraft mehr als 36 Milliarden US-Dollar, wobei in den USA als Spitzenreiter mehr als 9 Milliarden US-Dollar in die Windkraft investiert wurde.
- In den nächsten 10 Jahren wird sich die Windenergiebranche von der Größe her vervierfachen.
Ohne Zweifel ist die Windbranche die am stärksten wachsende Branche im Bereich der erneuerbaren Energien. Aber wie kann sich ein solches Wachstum fortsetzen?
Das Energieministerium der Vereinigten Staaten geht ebenso wie zahlreiche Studien und Branchenexperten davon aus, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird. Aber sind diese Annahmen realistisch? Absolut, denn…
Windkraft ist wirtschaftlich sinnvoll
Vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Betrachtungen ist Windkraft außerordentlich sinnvoll. Selbst wenn der Ölpreis die Marke von 50 Dollar pro Barrel unterschreiten sollte, wäre weiterhin auch ein wirtschaftlicher Betrieb von Windkraftanlagen möglich. Und dies ohne staatliche Subventionen.
Wind kann heutzutage mit Gestehungskosten zwischen 6 bis 8,5 Cent/kWh produziert werden.
Zum Vergleich: Die Gestehungskosten für Kernenergie liegen derzeit bei circa 15 Cent/kWh. Strom aus Kohle kostet derzeit circa 10 Cent /kWh und die in einem Gaskraftwerk produzierte kWh an Strom schlägt mit ungefähr 12 Cent zu Buche.
Noch vor ein paar Jahren hat die aus Windenergie produzierte Kilowattstunde Strom zwischen 15 und 20 Cent gekostet. Durch gesunkene Produktionskosten ist es bereits heute möglich, dass aus Windkraft erzeugter Strom in einigen Ländern mit aus konventioneller Erzeugung produziertem Strom konkurrieren kann. Dabei sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass durch zukünftige Entwicklungen in der Technologie weiteres Kostensenkungspotential vorhanden ist und Windstrom noch konkurrenzfähiger werden wird.
Dänemark soll hier als leuchtendes Beispiel genannt werden. Dort wird bereits 20% der gesamten landesweiten elektrischen Leistung aus Windenergie gedeckt. Ebenso gibt es in Spanien, Portugal und Deutschland ähnlich beeindruckende Raten der Stromerzeugung Windkraft, die sich zwischen 7% und 12% bewegen.
Das Timing könnte nicht perfekter sein.. Während die Kosten für Windenergie sinken, bewegen sich die Kosten für die konkurrierenden Technologien (Kohle, Kernkraft und Gas) diametral in die entgegengesetzte Richtung.
Chancen in Kanada
Das von der kanadischen Regierung unterzeichnete Kyoto-Protokoll verlangt eine Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen auf ein Niveau unterhalb des Jahres 1990. Doch das Gegenteil ist der Fall: Seit 1990 hat Kanada seine C02-Emissionen sogar um 20% erhöht! Vor diesem Hintergrund ist die Regierung Ontarios bestrebt, alle Kohlekraftwerke bis zum Jahr 2015 abzuschalten. Diese Maßnahme soll zu einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 40 Prozent führen. Das erste Kohlekraftwerk wurde in Mississauga bereits im Juni 2005geschlossen.
Kanada ist schon aufgrund seiner unglaublichen Größe eines der besten Windgebiete der Welt. Doch der Ausbau der Windenergie ist gemessen an seinem Potential in der Vergangenheit weit zurückgeblieben. Aus diesem Grund hat die kanadische Regierung ein ecoENERGY-Förderprogramm eingeführt, bei dem Windenergie mit 0,01 USD/kWh bis zu 4.000 MW Gesamtleistung gefördert wird.
Ontario, welches jahrelang hinter Alberta, Saskatchewan und Quebec lag, holt nun endlich den noch bestehenden Abstand auf. In der Vergangenheit war Ontario zu Spitzenlastzeiten immer wieder gezwungen „teuren“ Strom zu Preisen zwischen 0,14 und 0,22 USD/KWh aus NY, Michigan oder Quebec zu importieren.
Im Oktober 2008 ging mit dem Melanchthon Eco Power Centre Kanadas größter Windpark mit insgesamt 133 Turbinen in der Nähe von Shelburne, Ontario ans Netz. Seitdem wurden mehr als 800 MW an Windkraftleistung installiert. Ontarios Energieminister George Smitherman hat sein Energieministerium angewiesen die ursprünglich geplante Menge von 2.000 MW Leistung aus erneuerbaren Energien um zusätzliche Kapazitäten bis 2015 zu erweitern.
In einer aktuellen Ankündigung von Minister Smitherman wird darauf verwiesen, dass durch den neuen Green Energy Act, der im ersten Quartal 2009 eingeführt wurde, sehr viel Bewegung in den gesamten Energiemarkt gebracht wurde. Das bis dato gültige Vergütungssystem des RFP-Prozesses wurde durch ein Modell einer Einspeisevergütung nach EEG-Vorbild ersetzt, welches in Deutschland seit 1955 mehr als 72.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat.
Im Jahr 2005 waren in Kanada lediglich 684 MW installierter Windkraftanlagen in Betrieb. Bereits zum 12. Dezember 2008 erhöhte sich die kumulierte installierte Leistung auf 1.770 MW.. Derzeit befinden sich etliche Projekte im Planungsstadium. So befinden sich in Quebec 2.000 MW, in Ontario 1.500 MW und in British Columbia 170 MW in Bau. Die kanadische Branchenvereinigung CanWEA hat als Ziel die Schaffung von 10.000 MW installierter Leistung und 11.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen im Bereich der Windkraft bis zum Jahr 2015 als Ziel veröffentlicht.